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Ein paar abschließende Anmerkungen noch.
Zunächst: Ich trinke selber gerne, oft und viel. Und das habe ich auch schon mit 12/13/14 getan. Gerade während meiner Internatszeit habe ich es einige Male wirklich übertrieben - aber ich lebe immer noch.
Alkohol ist nach wie vor Deutschlands Volksdroge Nummer 1. Die Bezeichnung Rauschgift ist zwar veraltet aber zutreffend. Eben wie Capsaicin, Tetrahydrocannabinol, Koffein, Nikotin, Kokain, Heroin kommen die positiven Wirkungen NIEMALS ohne die entsprechenden negativen.
Es liegt in der Entscheidung eines jeden einzelnen, für sich festzulegen, wie man diese Eigenschaften gegeneinander abwägt. Hierfür muss man natürlich einen gewissen Reifegrad erreicht haben, der es ermöglicht eine solche Entscheidung unter Berücksichtigung der Fakten wirklich zu treffen und sich nicht ausschließlich von äußeren Einflüssen (z.B. Gruppenzwang) dazu "verleiten" zu lassen. Dazu gehört auch die gesunde Selbsteinschätzung.
Das hat auch der Bundesgesetzgeber gesehen. Denn wenn er von Altersbegrenzungen spricht (16, 18), dann ist damit grundsätzlich eben NICHT das bloße Alter gemeint, sondern der zum Zeitpunkt der Gesetzgebung geschätzten Reifegrad eines Menschen IN diesem Alter.
Eben deswegen schützt dieses Gesetz nur die Jugendlichen davor. So trifft auch den Konsumenten hier keine Strafe, sondern denjenigen, der den Alkohol an Personen unterhalb der Altersgrenze abgibt. (Daher auch "Gesetz zum Schutze der Jugend in der Öffentlichkeit.")
Und selbst wenn man sich dazu entscheidet, jetzt mal wirklich zu übertreiben, dann sollte man sich auch dazu entscheiden, dem Körper danach eine ausgedehnte Erholungsphase zu gönnen.
Fehlleistungen wie Komasaufen verurteile ich zutiefst; dann genießt man den Alkohol nicht mehr, sondern es ist nur noch Profilierungsshow. Und dann nützt einem der Alkohol ja garnichts mehr. Er machts nicht mehr lustig, bunt und schön, sondern wird eine gesundheitliche Gefahr.
Wie so oft in diesem Universum endet es in einem Skalenproblem. Also gute Seiten gegen schlechte Seiten abwägen und Folgen abschätzen.
Und ganz zum Schluß noch:
"Ich habe überhaupt keine Hoffnung mehr in die Zukunft unseres Landes, wenn einmal unsere Jugend die Männer von morgen stellt. Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich anzusehen."
(Das hat Aristoteles schon vor knapp zweieinhalb Tausend Jahren gesagt.)
Das Thema wird damit geschlossen.
--Andreas
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